Bericht der Jahreshauptversammlung des TSV Reichenbach, 17. Mai 2024

Pressebericht aus dem Bergsträßer Anzeiger (23.05.2024), Ferdinand Derigs

Fusion mit SSV hängt an Sportgeländeplan

TSV Reichenbach: Vorsitzende führte ein Gespräch mit Planer, Bürgermeister und Vertretern des Sänger- und Sportvereins zur Erweiterung der Trainingsanlage im Falltorweg

Marcus Vetter (zweiter Vorsitzender, links) und Carmen Maus Gebauer (erste Vorsitzende, rechts) ehrten die anwesenden Mitglieder (von links) Rolf Herbold (25 Jahre), Rocky Falkenberg (25 Jahre), Jutta Kaffenberger in Vertretung ihres Ehemannes Ludwig Kaffenberger (70 Jahre), David Schäfer (25 Jahre), Rosemarie Murowatz (40 Jahre), Ludwig Beilstein (40 Jahre), Helmut Adam (40 Jahre) und Ernst Mink (60 Jahre) für ihre langjährige Vereinstreue. Bild: Ferdinand Derigs

Reichenbach. Lautertals mitgliederstärkster Sportverein, der TSV Reichenbach, kann im 131. Jahr seines Bestehens wieder optimistischer in die Zukunft schauen. So lässt sich das Fazit der jüngsten Mitgliederversammlung kurz und knapp zusammenfassen.

„Ich kann über sehr viele positive Fortschritte und eine erfolgreiche Arbeit berichten“, betonte die erste Vorsitzende Carmen Maus-Gebauer. „Wenn ich zurückdenke, dass wir letztes Jahr im Mai quasi vor dem Aus standen, hat sich vieles zum Guten gewendet“, blickte sie noch einmal auf diesen dann letztlich wohl entscheidenden Wendepunkt in der Vereinsgeschichte zurück. „Es ist seither erfolgreich gelungen, mehr Schwung in die verkrusteten Strukturen zu bringen und vieles den neuen Erfordernissen anzupassen. Die Welt verändert sich, Gesellschaften verändern sich. Da muss sich auch der Verein anpassen können“, kontert sie die Kritik von ehemaligen Mitgliedern.

Mitgliederbestand besser als vor der Corona-Pandemie

„Für unsere neue Satzung liegt bereits ein Entwurf vor. Zur Aussprache und Beratung werden wir im Herbst zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einladen“, erinnerte die Vorsitzende an die Hausaufgaben aus der vergangenen Mitgliederversammlung im Juli 2023.

Im seinerzeit neu gebildeten Vorstand ist der zweite Vorsitzende Marcus Vetter jetzt auch alleinvertretungsberechtigt. Zusammen mit Stefan Hiller und Holger Schwan organisiert er zudem alle Aufgaben rund um den Sportplatz im Falltorweg. Nadine Werner und Armin Bohn fungieren als Ansprechpartner für alle Fragen rund um die TSV-Halle. „Auch die anderen Beisitzer Stefan Essinger-Grover, Walter Murowatz, Oliver Sauer und Claudia Beilstein übernehmen bei Bedarf einzelne Projekte und Aufgaben“, erläuterte die Vorsitzende.

Karlheinz Peter habe als Hallenwart bis zum 30. April alles Erforderliche geregelt. Seine Aufgabe wurde nun seit 1. Mai von Klaus Kindinger übernommen. „Karlheinz Peter hat diese Aufgabe nach Jahrzehnten Ausübung aus gesundheitlichen Gründen übergeben. Zudem hat er auch unzählige Aufgaben für den TSV erledigt. Da er aber leider heute nicht anwesend sein kann und ich ihm persönlich Danke sagen möchte, werden wir dies bei passender Gelegenheit nachholen“, kündigte Maus-Gebauer an. Als Vorschuss spendete die Versammlung Karlheinz Peter auch in Abwesenheit schon einmal einen verdienten Applaus.

Weitere Vorstandsmitglieder sind Katja Hiller als Rechnerin sowie Kerstin Vetter, die als Pressewartin fungiert und auch die Mitgliederverwaltung übernommen hat. Die Position des Schriftführers ist seit Januar 2024 vakant, nachdem Dominic Eckert sein Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. Die Lücke wurde im Laufe der Versammlung gefüllt. Die bisherige Beisitzerin Nadine Werner wurde von den Anwesenden einstimmig zur neuen Schriftführerin gewählt.

Eine weitere positve Nachricht ist die Zahl 783. Das ist der aktuelle Mitgliederbestand. „Wir stehen damit besser da, als in den Jahren vor Corona“, freute sich Carmen Maus-Gebauer über diese Entwicklung. Dies habe dann auch einen positiven Nebeneffekt. „Durch die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zum 1. Juli 2023 um zwei Euro konnten wir alle erforderlichen Maßnahmen durchführen, insbesondere haben wir alle Brandschutzauflagen der Bauaufsicht erfüllt“, so Maus-Gebauer weiter.

Die Internetseite des Vereins wurde überarbeitet

„Durch das hohe Engagement einiger Mitglieder, den selbstlosen Einsatz und die Unterstützung verschiedener Firmen konnten zwei Drittel der ursprünglich kalkulierten Kosten eingespart werden. Ohne diese ehrenamtlichen Arbeitsstunden und die gespendeten Firmeneinsätze wäre der Verein im letzten Jahr wieder arm geworden“, stellte sie fest.

Damit dies auch in Zukunft so bleibt, ließ die Vorsitzende eine Liste durch die Reihen gehen, in die sich potenzielle Helfer eintragen konnten. Denn es bedarf von Zeit zu Zeit immer wieder einmal der Unterstützung, sei es bei der Kerb, dem neu ins Leben gerufenen Adventsmarkt an der evangelischen Kirche oder beim Ladies-Markt. Die Veranstaltungen hätten schon im vergangenen Jahr zu Mehreinnahmen des Vereins geführt.

Weitere Fortschritte seien mit der Teilnahme einiger Vorstandsmitglieder an einem Fortbildungstag des Sportkreises Bergstraße in Gang gekommen. So seien die Homepage überarbeitet und alle Vorstandsmitglieder unter Mithilfe von Christian Guba mit vereinseigenen E-Mail-Adressen ausgestattet worden. Außerdem soll die Aktenablage digitalisiert und für die Verantwortlichen besser zugänglich gemacht werden. Auch die Bildung eines Veranstaltungsteams habe man im Blick und das Thema Altpapiersammlung wolle man neu überdenken.

„Ich möchte mich bei allen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken. Ihr setzt regelmäßig sehr viel Zeit für den Verein ein. Es wäre schön, wenn noch der ein oder andere hinzukäme. Wir verstehen uns dabei als Team, besprechen die Arbeiten, teilen und packen gemeinsam an“, kündigt sie schon mal als Dankeschön für alle Helfer das Glühweinfest am 16. November an.

Zum Schluss ging die Vorsitzende noch auf die bisherige und weitere Zusammenarbeit mit dem SSV ein. „Die Absprachen innerhalb der Fußballmannschaften erfolgten reibungslos und vertrauensvoll.“ Das Thema Fusion mache aber erst dann Sinn, wenn die Planungen am Sportgelände rund um die Lautertalhalle vorankämen, so Maus-Gebauer weiter. Hierzu habe sie an einem Gespräch mit dem Planer, dem Bürgermeister und Vertretern des SSV teilgenommen. Demnächst sei sie zusammen mit dem SSV von der SPD-Fraktion zu einer Aussprache eingeladen. „Wir werden sehen, zu was das alles führt.“

Es folgte ein Bericht des zweiten Vorsitzenden Marcus Vetter zum Sportplatz im Falltorweg. In der Rückrunde spielten dort auch die Senioren-Teams der SG Reichenbach. Es wurden vier Arbeitseinsätze absolviert. Neben den üblichen Mäh- und Ausbesserungsarbeiten rund um das Gelände, wurde eine neue Küchenzeile und Theke in die Hütte am Sportplatz eingebaut. Die Bewirtung erfolge über ein Helferteam. Neu sei auch eine Reinigungskraft und der Getränkelieferant. Geplant seien noch die Installation von Sitzmöglichkeiten und neue Banden. Vetter dankte abschließend den Firmen Holzbau Schwan, Timo Bruch, Grabmale Schneider und Essinger-Beilstein für ihre Unterstützung.

Um Sportanlagen zu unterhalten, wird viel Geld benötigt

Nach weiteren Berichten aus den Abteilungen legte Rechnerin Katja Hiller einen positiven Kassenbericht vor. Dabei machten die Mitgliedsbeiträge den größten Einnahmeposten aus. Sehr positiv seien auch die Überschüsse aus Kerb, Ladies-Markt und der Teilnahme am Adventsmarkt sowie erhebliche Einsparungen bei den Baumaßnahmen.

„Insgesamt können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Trotzdem werden wir auch zukünftig deutliche Einnahmen benötigen, damit unsere Sportanlagen entsprechend unterhalten werden können“, schloss Hiller ihren umfangreichen Bericht. Die Kassenprüfer Benjamin Knappe und Marc Ohlemüller konnten sich im Vorfeld von einer einwandfreien und übersichtlichen Kassenführung überzeugen.

Mit der Ehrung anwesesender langjähriger Mitglieder – alle anderen waren entschuldigt – und der Ernennung von neun Brandschutzhelfern ging die Versammlung nach rund zwei Stunden zu Ende.

Rolf Herbold, Rocky Falkenberg und David Schäfer wurden für 25 Jahre Vereinstreue, Rosemarie Murowatz, Ludwig Beilstein und Helmut Adam für 40, Ernst Mink sogar für 60 und Ludwig Kaffenberger für überragende 70 Jahre Mitgliedschaft mit Urkunden und Präsenten von den Vorsitzenden bedacht. Unter anderem gab es Therabänder und Pullover.

Jutta Kaffenberger nahm die Ehrung in Vertretung ihres Ehemanns entgegen, der im Jahr 1954 – dem Jahr des ersten deutschen Fußball-Weltmeisterschaftstitels – im Alter von 15 Jahren in die Fußballabteilung eintrat und auch das erste Mitglied im damaligen Spielmannszug war.

Trainingszeiten und weitere Informationen im Internet unter: www.tsv-reichenbach.de